Fig. 2 Das rekonstruierte Collier von Jamila von Ba`ja (spätes PPNB, c. 7250-7000 BCE) bestehend aus 2580+ Perlen, so wie es jetzt im neuen Museum von Petra, Wadi Musa ausgestellt ist. (Photo: A. Costes, Ba`ja N.P.)
Fig. 2 Die Grabkammer von Jamila von Ba`ja während der Rekonstruktion und während der Dreharbeiten im neuen Museum von Petra, Wadi Musa. (Photo: M. Benz, Ba`ja N.P.)
Die Museumsarbeiten
Die Rekonstruktion der Kette und des Grabbaus des etwa 8-10 Jahre alten Kindes, vermutlich eines Mädchens (“Jamila”), war ein drei Jahre langes Projekt im Rahmen von CARE. Es wurde finanziell unterstützt durch einen Ergänzungsfonds der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die Franz-und-Eva-Rutzen-Stiftung und private Sponsoren von ex oriente e.V., von der EPO-Film (für den Film) and der Stadt Emmendingen (für das Schülerprojekt). Das Projekt umfasste vier Bereiche: 1) den Dokumentarfilm von Barbara Puskás, 2) die Konsolidierung der Perlen und des Perlmuttringes (Alices Costes, Leitung: Andrea Fischer, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart) sowie die wissenschaftliche Erforschung und Rekonstruktion des Schmuckstückes (Hala Alarshi, CEPAM Nizza), 3) die Rekonstruktion des Grabes mit den originalen Steinplatten im neuen Petra Museum (Hussein al-Sababha und Mousa Serbil, Yarmouk University) und 4) das Schülerprojekt während dessen in Kooperation mit Schülern des Goethe-Gymnasiums Emmendingen Lebensszenen gezeichnet wurden, die in das digitale Informationssystem des Museums integriert werden sollen.
Das Collier wurde in einzelnen Kettensträngen von Deutschland aus re-importiert und im Museum erneut von den Restauratorinnen zusammengesetzt. Für die Rekonstruktion des Grabes waren hingegen Konsolidierungsmaßnahmen vor Ort nötig, um die Stabilität der Steinplatten und der Konstruktion zu garantieren, derer ein Ausstellungsstück bedarf. Die fragilen Knochen des Kindes im Original auszustellen, wäre nicht möglich gewesen. Diese sollen in naher Zukunft durch ein 3-D Foto ersetzt werden. Vorherige Diskussionen über den Ort der Ausstellung des Grabes und der Kette haben Verständnis dafür geschaffen, dass der lokale Bezug des neolithischen Erbes bewahrt werden muss und dass die lokale Bevölkerung eine Chance bekommen sollte, sich mit der neolithischen Geschichte ihres Landes zu identifizieren. Dank der exzellenten Kooperation mit den PDTRA und einem Vorschlag der japanischen Kollegen des JICA Project Teams konnte auch für die Ausstellung der Kette eine vorübergehende Lösung gefunden werden. Bis eine Solitärvitrine gebaut ist, die den notwendigen Schutz für die empfindlichen Muschel- und Kalksteinperlen garantiert, wird das Collier vorübergehend in einer der bestehenden Vitrinen ausgestellt. Hierfür sind wir der PDTRA und dem JICA Project Team sehr dankbar.